Dienstag, 22. Dezember 2009

Versöhnlicher Jahresabschluss

Im Wiederholungsspiel gegen Rotation Prenzlauer Berg zeigte das neu entwickelte Rotationsystem auf Seiten des VFH Potsdam die erhoffte Wirkung. Aufgrund des hohen technischen Grundnevieaus der "Heroen aus Golm" erwies sich die positionsspezifische Rotation als äußerst effizient, so dass die einzelnen Stärken und vereinzelten Schwächen der Spieler so optimal verteilt werden konnten, dass letztlich ein spieltaktisches Kunstwerk entstand, das seinem Schöpfer zu Ehren als "Masteit'scher Stuhltanz" in die Geschichte eingehen wird. Weiter Details dieses neuartigen Systems kann man unter "Reise nach Jerusalem" googeln.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten im ersten Satz, den wir einigermaßen überzeugend als nachträgliches Nikolausgeschenk unseren Gästen zukommen ließen, ließen wir im zweiten kaum Zweifel daran aufkommen, wer die spielerisch bessere Mannschaft an diesem Abend war, und stellten recht eindrucksvoll den Satzausgleich her. Völlig unbeeindruckt von den naturwissenschaftlichen Grundsätzen der vfh'schen "Ergebniskompensationsregel", wonach deutlich gewonnene Sätze zu einem adäquaten Leistungsabfall im folgenden Spielabschnitt führen, ließen wir Rotation im dritten Satz kaum eine Chance. Im vierten Satz wurde das Spiel langsam interessant, aber anstatt sich mit ihren Gegner auf kleine verbale Vorhutgefechte einzulassen, probten Hölzig und Staroste die gepflegt kritische Selbsteinschätzung, woraufhin zweiterer einer Leberwurst ähnlich reagierte und seine bisher ohnehin spärlich gesäten Akzente im Spiel gänzlich einstellte. Nach einem grandiosen Zwischenspurt setzten wir uns auf 20:18 ab, begannen dann aber in vorweihnachtlicher Güte mit dem Verteilen von Geschenken, so dass Rotation doch noch zum unverdienten Satzausgleich kam. Das war aber nur halb so schlimm, denn erstens ist unser Satzverhältnis ohnehin schon miserabel, und andererseits ist die Tiebreakbilanz in dieser Saison so Lupenrein, dass uns davor keine Bange sein muss. So souverän traten wir dann auch auf und gingen mit 8:4 in den Seitenwechsel. Rotation verzweifelte an unserer Spielfreude und unserem Kampfgeist, und gab sich letztlich selbst auf.

Fazit: zwei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg geholt und das Bewusstsein erlangt, dass anders als anderen Mannschaften, uns in Zukunft schon zwei Sätze zum Sieg reichen. Übrigens, wenn unsere Trikotaufschrift schon dazu reicht, in der Presse von "Affentheater" zu sprechen, dann kennt da jemand unsere Mannschaft noch nicht richtig und ich empfehle dringendst, ein Fremdwörterbuch zu nehmen, und schonmal diverse Steigerungsformen herauszusuchen. In diesem Sinne frohe Weihnachten.

Montag, 14. Dezember 2009

Zu "doof" zum Siegen

Das Spiel gegen den USV Potsdam war nicht unbedingt eine unserer stärkeren Saisonleistungen, um es vorsichtig zu formulieren, aber in Anbetracht dessen, was hinten auf unseren Trikots steht, können wir uns ja trotzdem als Sieger fühlen ... alles eine Frage der Interpretation.
Dagegen stellte das Spiel gegen unseren sympathischen Mitaufsteiger aus Reinickendorf eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche dar - schlechter zu spielen, wäre eine naturwissenschaftliche Unmöglichkeit gewesen. Dass wir im ersten Satz mal wieder so richtig "fäkal" spielten, überraschte uns nun nicht wirklich, umso erstaunlicher, dass wir unser Niveau heben und zum Satzausgleich gelangen konnten. Nach längeren Recherchen in Synonym- und Fremdwörterbüchern, sowie im Duden ist mir leider noch keine adäquate Bezeichnung unter gekommen, die das anschließende Ereignis - fünf Satzbälle in Folge kläglich verschenkt und verloren - in passende Worte fassen könnte. Dass wir bis dahin die klar bessere und deutlich überlegenere Mannschaft waren, war so deutlich erkennbar, wie die daran anschließende Angriffsschwäche - wie das Kaninchen vor dem sich bereits vor Angst in die Hosen machenden Fuchs. Der vergebliche Versuch, das Blatt noch einmal zu wenden scheiterte im vierten Satz an dem Versuch, das Problem mit der Brechstange zu lösen ... war wohl spröder Stahl minderer Qualität. Apropos Stahl: da stahl uns doch der Fuchs schon wieder zwei Punkte.

Dienstag, 1. Dezember 2009

"Bruderkampf"

Am kommenden Samstag kommt es um 19:00 Uhr in der Heinrich-Mann-Allee zum sozialistischen "Bruderkampf" zwischen dem USV Potsdam I und dem ehemaligen USV Potsdam II - dem mythischen Duell zwischen Kain und Abel um die Gunst des Volleyballgottes und der Frage, wer hier wen erschlägt ... oder in meinem Fall "erlegt". Der USV, der sich nach den Pokalniederlagen der letzten Jahre gegen seinen "kleinen Bruder" in der golmer Hierarchie degradiert sah, wird alles daran setzen, diese Schmach zu tilgen, während die "Heroen aus Golm" mit der gewohnt energischen Gegenwehr gestützt auf archaische Durchhalteparolen den Ansturm des scheinbar übermächtigen Gegners an der Phalax aus guter Laune zerschellen zu lassen suchen.