Samstag, 1. Juli 2006

Archiv: Die Saison 2005/2006

Die Landesliga (Nord) Saison 2005/06

Vorbereitungsturnier Waldstadtpokal am 20. August 2005

In Anbetracht der Tatsache, daß die Hälfte der Mannschaft seit Monaten keinen Volleyball mehr in den Händen hatte, war das Auftaktspiel gegen Bad Dürrenberg (2.BL Nord) in etwa so charmant wie ein von einem russischen T-34 überrrollte zu werden. Nach einer souveränen 2:0 Führung (bis dahin hatten wir unseren Gegner absolut im Griff) endete dieser erste Satz der Saison mit einem motivierenden 25:11 für unseren Gegner. Wenn man auf den fiktiven Polarstern an der Decke zielt, um den Block oben anzuschlagen, und der Ball einem immernoch vor den Füßen landet, kommt man lamgsam ins Grübeln. Der zweite Satz ging dann, wie überraschend, mit 25:10 ähnlich knapp an die anhaltenden Sachsen. Nachdem wir nun unseren Rhytmus gefunden hatten, hatte nun der Berliner TSC (RL-NO) das Vergnügen, als williges Opferlamm den geballten Enthusiasmus der Kampfmaschine USV Potsdam II zu spüren. Nach einem souveränen 25:23 Sieg im ersten Satz, ging der zweite durch eine Serie wenig verwertbarer Annahmen an unsere Gegner, die damit unwissentlich ihr Todesurteil unterzeichneten ... der USV gewann in der letzten Saison acht von neun Tiebreakentscheidungen! Mit einer sehr guten kämpferischen Leistung erspielte sich der USV beim Stand von 14:13 den ersten Matchball, der aus eigener Annahme heraus mit einem wuchtigen Angriff über außen prompt genutzt wurde. Im Viertelfinale trafen wir dann auf den TSV Spandau (2.BL Nord), der uns im ersten Satz, in dem wir durch den Ausfall unseres Zuspielers leicht konfus agierten, förmlich auseinander nahm. Nachdem wir zum zweiten Satz hin einige taktische Umstellungen vorgenommen hatten, gelang es uns, Spandau ein würdiger Gegner zu sein und leisteten heftige Gegenwehr: 24:26 hieß es am Ende aus unserer Sicht. Aufgrund fehlender Konstitution, was sich vor allem im konditionellen Bereich zeigte, wurden die Ergebnisse im weiteren Verlauf stetig schlechter und nur vereinzelt gelang es, noch einmal die wenigen Kraftreserven zu mobilisieren. Am Ende standen noch zwei relativ deutliche 2:0 Niederlagen gegen Waldstadt (RL-NO) und Kyritz (2.BL-Nord). Fazit: Wir haben uns über weite Strecken gegen durchweg stärkere Gegner ordentlich verkauft und sogar zwei Regionalligisten hinter uns gelassen. Wenn man bedenkt, daß Kyritz einen Platz vor uns, und der TSC einen Platz hinter uns gelandet sind, bewegen wir uns als Landesligist doch in einem erlauchten Kreis.

1. Spieltag (SG Einheit Belzig, SV Glienicke):

“Getrennt marschieren, vereint schlagen.” Der Vormarsch auf die strategisch bedeutende Festung Wiesenburg, in der sich Belzig verschanzt hatte, begann im Morgengrauen - leider war das Grauen mit dem Morgen nicht zu Ende. Die Panzerabteilung “el Kasten”, die von Norden heranrückte, überrollte zunächst einen feindlichen Kradmelder ... er wurde von der in den Wind gehängten Fahne erschlagen.
Da Belzig als Aufsteiger mit den Gepflogenheiten der Landesliga noch nicht vertraut war, waren sie dem in Anzug und Krawatte erschienenen USV optisch weit unterlegen ... also noch mehr als ohnehin schon. Die Frage, warum wir im Anzug erschienen sind, wurde mit der gewohnten Souveränität gekontert: “Warum seid ihr es nicht?” Diese optische Überlegenheit wurde auch prompt auf das Spiel transferiert, so daß Belzig in den ersten beiden Sätzen zwar immer Tuchfühlung zum recht souverän spielenden Starensemble von der Havel halten konnte, aber nie eine reelle Chance auf einen Satzgewinn hatte. Der Verlust der beiden folgenden Sätze war ein bedauerlicher Betriebsunfall, der auf eine unglückliche Kombination von konditionellen Defiziten und spielerischer Indisponiertheit zurückzuführen war. Also mußten wir schon im ersten Spiel der Saison unsere Tiebreakstärke (die aktuelle Erfolgsquote liegt bei 85%) unter Beweis stellen. Es waren wieder starke Nerven, schnelle Reaktionen und voller Körpereinsatz gefragt, kurz gesagt: ein ideales Betätigungsfeld für unseren, zur Elite der Stuhltänzer zählenden, Tom. Noch am Abend zuvor befand er sich auf einer Reise nach Jerusalem, wurde jedoch an der Paßkontrolle zurückgeschickt ... unser Glück. Der erste Satz gegen Glienicke war ... sagen wir mal so, einen “Laureus” würden wir dafür vermutlich nicht bekommen. Nach der Offenbarung folgte nun die Demonstration und der USV begann sein gnadenloses Vernichtungswerk. Die starken Aufschläge wirkten sich fatal auf das gegnerische Aufbauspiel aus und brachten dieses fast völlig zum Erliegen. Die wenigen Bälle, die am überragenden Block vorbeikamen, wurden sicher ausgespielt und mit furchterregender Wucht im gegenrischen Feld versenkt. Dabei zahlte sich das taktische Konzept der Positionsrotation, das erstmals beim Vorbereitungsturnier in Magdeburg erfolgreich getestet wurde, aus. Nach sicherer Feldabwehr von Nowi und präzisem Zuspiel von Georg (eigentlich ein Widerspruch in sich) konnte Marci Ball um Ball im Feindesland unterbringen. Taktische Flexibilität, unbändiger Einsatzwille und Spielübersicht sicherten den letztlich doch ungefährdeten 3:1 Sieg über Glienicke.

2. Spieltag (Sf Brandenburg, SV Wusterhausen):

Im Morgengrauen, als sich langsam das Licht der Hoffnung erhob, da rüsteten im Westen der Mark die dunklen Mächte der Finsternis zu einem Kriegszug gegen die Heilige Halle zu Golm, um diesen Hort des präidealen Suboptimums in Ödness zu tauchen. Alarmiert durch die himmlischen Heerscharen oblag es nun den Heroen des USV, diesen scheinbar unvermeidlichen Untergang abzuwenden und dem Ansturm der dunkeln Horden, die aus Brandenburg und Wusterhausen immer näher rückten, entgegenzutreten. In ihren strahlenden Rüstungen, golden glänzend in der Morgensonne, errichteten sie eine Sperrlinie, an der, gestärkt durch den eisernen Willen und die zähe Entschlossenheit dieser heldenhaften Mannschaft, der elende Feind abgeschmettert werden sollte. Zuerst erreichten die Brandenburger das Schlachtfeld, prallten mit Wucht auf die fest geschlossenen Reihen der Verteidiger und sofort entbrannte ein erbitterter Kampf. Im zähen Ringen um den ersten Satz sah es zunächst so aus, als könnte der USV den ersten Ansturm Brandenburgs abwehren, doch letztlich mußte sich die erste Reihe den anstürmenden Massen des Feindes beugen und zog sich hinter das zweite Treffen zurück. An der massiven Verteidigungslinie, die der USV nun errichtete, prallte der erste Schwung der Brandenburger ab und die gottesfürchtigen Heroen gingen nun zum Gegenangriff über. Der heilige Sebastian wütete unter den körperlich weit unterlegenen Feinden wie ein Berserker. Mit unbändiger Wucht zerschmetterte er über die Mitte die nun in aufgelöster Formation orientierungslos durcheinander laufenden Brandenburger und hieb mit aller Macht und dem Zorn Gottes auf sie ein. Der zweite Satz ging mit erschreckender Deutlichkeit mit 25:14 an den USV, der damit den Satzausgleich herstellte. Doch nun warfen die Brandenburger ihre Reserven in die Schlacht. Es gelang ihnen die vorstürmenden Gotteskrieger zum Stehen zu bringen und sie erneut in die Defensive zu drängen. Die angeschlagenen Helden strauchelten ob dieses unerwarteten Gegenschlages, der sie mit 21:25 im dritten Satz ereilte und gerieten schnell mit 0:4 im vierten Satz in Rückstand. Doch unermüdlich erwehrten sie sich der nun wütend heranstürmenden Brandenburger, die den Gottgefälligen nun den Garaus machen wollten. Doch der sakrale Sandwurm las dem Feinde dermaßen die Leviten, daß ihnen das Mathias-Evangelium noch Stunden später in den Ohren dröhnte. Es gelang erneut das Blatt zu wenden und den vierten Satz mit 25:19 nach Hause zu holen. Die Entscheidung stand auf Messers Schneide und fast schien es, als würden die Dunkelheit siegen, schon erspielte sich Brandenburg zwei Matchbälle, doch da schien es, als griff Gott leibhaftig in das zähe Ringen ein - eigentlich griff er in Gestalt von Martin in das gegnerische Zuspiel (manche vermuten, daß Martin sogar noch vor dem Annahmespieler am Ball war) - und führte die Seinen, die einzig wahren Krieger des Allmächtigen, zum Siege. Mit 16:14 vernichtete der USV im fünften Satz die Brandenburger mit einem gewaltigen Hieb und streckte sie zu Boden. Um Gnade und ob ihres verschenkten Sieges winselten die Elenden, über deren Schicksal nun Gott richten wird. Kaum sah man glanzvollere Siege in der Historie jenes geschichtsträchtigen und blutgetränkten Bodens zu Golm und jeder der dabei war, wird noch seinen Kindern stolz von jenem Tage berichten.

Die Nachhut aus Wusterhausen erreichte das rot getränkte Schlachtfeld von Golm erst, als die Schlacht bereits geschlagen war. Ihnen entgegen liefen die fliehenden Reste der vernichteten Brandenburger Streitmacht, die vom wütenden auf sie einschlagenden USV verfolgt wurde. Mitten hinein in dieses Gemetzel gerieten die völlig hilflosen Wusterhausener, die im Eifer des Gefechts von USV vershentlich gleich mit niedergestreckt wurden und noch ehe sie wußten, wie ihnen eigentlich geschah, waren auch sie vollständig vernichtet. Am Ende des Tages blieb die Erkenntnis, daß wir erneut unsere vier Punkte gesichert hatten und Brandenburg auch nicht an einem Tag erbaut wurde.

3. Spieltag (TSGL Schöneiche II, SV Hohennauen):

Die Spielvorbereitung gegen Schöneiche kam unserer blutrünstigen und destruktiven Obsession, den Gegner vor allem physisch zu vernichten, sehr entgegen. Ich habe durchaus Verständnis für die quälenden Selbstzweifel desillusionierter Liberos und deren zwanghaften Drang, durch körperliche Selbstgeißelung ihr Versagen zu sühnen .... aber gleich den Freitod wählen? Zumindest waren wir alle eifrig bestrebt, dem unbändigen Schrei nach Sterbehilfe nachzukommen ... so macht Einschlagen Spaß.

Das Spiel selbst war etwa so aufregend wie die Messe zum Totensonnteg, die für Schöneiche dann auch recht schnell gelesen war. Die Fehlerquote unseres Gegners war etwa so hoch wie die Sterberate bei einer Infektion mit Beulenpest im Mittelalter. Bereits nach knapp einerStunde trat bei Schöneiche der 3:0 Tod durch Organversagen ein. Hohennauen wies ein ähnliches Krankheitsbild wie Schöneiche auf, wobei vor allem eine ausgeprägte Annahmeschwäche kennzeichnend war. Das Immunsystem der körperlich schwächeren Hohennauener schien jedoch weitaus schneller zusammenzubrechen, denn der erste Satz ging mit 25:9 an den USV. Aus Furcht vor einer Infektion, vermieden wir im zweiten Satz einen engeren Kontakt mit den gegnerischen Spielern, so daß es Hohennauen gelang, unter Aufbiertung seiner letzten Kräfte, diesen Satz für sich zu entscheiden. Diese Kraftanstrengung bedeutete jedoch das endgültige Todesurteil. Mit 25:7 ging der dritte Satz an die Potsdamer. Die Pandemie hatte bereits auf die lebenswichtigen Organe von Hohennauen übergegriffen und mit einem letzten Röcheln verendete der Hohennauener SV vor unseren Augen und blieb wie ein klägliches Häufchen Elend liegen. Aus gesundheitstechnischen Gründen empfehlen wir den Abriß der Halle und die Einäscherung der Überreste der gennanten Mannschaften.

4. Spieltag (VSV Wittstock, SG Gransee/Lindow):

Tom brachte es auf den Punkt, als er sagte: ”Lindow hat etwas, das uns gehört!”, und er war, wie auch der Rest der Mannschaft, fest entschlossen, es sich an diesem Tage zu holen ... die Tabellenführung. Für dieses Spiel brauchte man niemanden zu motivieren, doch zunächst ging es gegen Wittstock.

Das Spiel gegen Wittstock verlief, abgesehen vom zweiten Satz, in dem der USV eine sichere 17:12 Führung noch verspielte, weitgehend nach Plan. Wittstock war während keiner Phase des Spiels ernsthaft in der Position, den sehr sicher agierenden Tabellenzweiten aus Potsdam zu gefährden. Während Marci, der sich zuletzt eine künstlerische Auszeit in seinem Spielniveau gegönnt hatte, zu alter Stärke zurückfand und Wittstock streckenweise im Alleingang zerlegte, brachte Björn, der im Block und der Feldabwehr eine bärenstarke Partie zeigte, die gegnerischen Angreifer immer wieder zur Verzweiflung. Mit 25:20, 26:28, 25:21 und 25:18 obsiegte der USV ohne größere Kraftanstrengung sicher mit 3:1. Einzig die Verletzung von Stefan zum Ende des letzten Satzes trübte die gute Stimmung ein wenig, was aber durch den Konsum stimmungshebender Flüssignahrung umgehend kompensiert wurde. Im zweiten Spiel des Tages wußte Lindow gegen Wittstock nur wenig zu überzeugen und entging mit 3:2 nur knapp einer Blamage.

Im Spitzenspiel der Liga ging es nun darum klare Verhältnisse zu schaffen. Im ersten Satz agierte die Mannschaft aus Potsdam aus einer sicheren Annahme heraus zunächst äußerst überlegen. Während die gegnerischen Angreifer ein ums andere Mal am überragenden potsdamer Block oder der gut geordneten Feldabwehr scheitereten, agierten die Potsdamer vor allem im Angriff über die Außenpositionen (Sebastian und Georg hatten in dieser Phase des Spiels eine Erfolgsquote von nahezu 100 %) mit überragender Präzision, so daß die 17:11 Führung eine logische Konsequenz war. Anstatt auf den am Boden liegenden Gegner einzutreten und ihn nach allen Regeln der Kunst auseinanderzunehmen, brachte eine Reihe von Unkonzentriertheiten die Lindower zurück ins Spiel und plötzlich sah sich der USV beim Stand von 22:24 mit einem drohenden Satzverlust konfrontiert. Der potsdamer Nervenstärke war es zu verdanken, daß man nicht nur diese beiden, sondern auch drei weitere Satzbälle abwehren konnte und beim Stand von 28:27 den ersten eigenen durch einen direkten
Aufschlagspunkt verwandeln konnte. Der zweite Satz war bis zum 13:12 für Lindow recht ausgeglichen, wobei sich bereits ankündigte, daß sich der USV von seiner Normalform weit entfernt hatte. Vor allem im Angriff gelang recht wenig, so daß es Lindow gelang, sich mit 22:15 einen satzentscheidenden Vorsprung zu verschaffen. Auch im dritten Satz fand der USV überhaupt nicht zu seinem Spiel und zerfiel zusehends in seine Bestandteile. Einzig die Annahme um den wieder einmal überragenden Libero Matthias Lichtenheldt, die das ganze Spiel hindurch sehr sicher funktionierte, ließ sich wenig davon beeindrucken und gab der Mannschaft den nötigen Rückhalt, um sich im vierten Satz ins Spiel zurückzukämpfen. Trotz eines 9:6 Rückstandes gab sich die Mannschaft nicht auf, und demonstrierte eindrucksvoll, daß sie bereit war, sich jeden einzelnen Punkt hart zu erarbeiten. Diese kämpferische Einstellung war die Initialzündung und plötzlich war sie wieder da - die schon legendäre ”Kampfmaschine USV”. Ein hochexplosives Gemisch aus angestauter Agression, Adrenalin und Euphorie war nun dabei, sich in einem unbändigem Kampfes- und Siegeswillen zu materialisieren, dem Lindow, das zunehmend Schwächen im Defensivverhalten offenbarte, nicht mehr gewachsen war. Mit 25:22 ging dieser vierte Satz an den USV. Lindow, das noch im zweiten und dritten Satz so überlegen war, wurde nun förmlich überrollt. Der USV, der von Beginn an voll konzentriert agierte, bestrafte jeden noch so kleinen Fehler des Gegners sofort und setzte sich schon zu Beginn des Tiebreaks vorentscheidend ab. Nur zu oft wurde der potsdamer Block um Martin Grohs wiedereinmal zur Endstation der lindower Angriffsbemühungen. Als beim 8:3 die Seiten gewechselt wurden, waren bereits alle Messen für Lindow gelesen und manch einer erinnerte sich an den letzten Punktspieltag der vergangenen Saison, als Lindow im Tiebreak mit 4:15 unter die Räder kam. Auch diesmal sollte es nur wenig glimpflicher für die Spielgemeinschaft ausgehen: 15:6 hieß es am Ende für Potsdam. Obwohl man in Anbetracht der Sätze zwei und drei doch von einem glücklichen Sieg sprechen muß, so war er doch keineswegs unverdient, da der USV in den entscheidenden Situationen zu überzeugen wußte.

USV Potadam II 2005 - was bisher geschah

Jetzt, da wir uns nach einem Drittel der Saison mit etwas Glück und noch mehr Können eine hervorragende Ausgangsposition für den angestrebten Aufstieg erspielt (manchmal) bzw. erkämpft haben, ein paar Bemerkungen zum Saisonverlauf. Nach dem Abgang von Petzi haben wir uns mit 3 Neuzugängen nochmal kräftig verstärkt. Während Petzi jetzt wehrlose Landesklasseteams verhaut (Sorry, aber wir sind nicht verantwortlich), kommen wir jetzt auf einen recht ausgeglichenen Kader von 14 Spielern. Mit Marte haben wir vom TKC einen reuigen Rückkehrer in den Schoß der USV II - Familie, der uns sportlich und menschlich gut zu Gesicht steht und der sehr verantwortungsvoll durch Ausreizen der psychischen Belastungsgrenzen (unserer) Matze L. beim Mentaltraining des Teams hilfreich zur Seite steht. Mit Basti von den Taifuns (gibt es bei Herrenmagazinen eigentlich Mengenrabatt ?) wurde die schwere Artillerie aufgerüstet. Als Abstiegsgeschädigter wird er jetzt wieder an das Hochgefühl des Siegens herangeführt. Als letzter Neuzugang kam ab dem 4. Spieltag Stefan zu uns. Er übernimmt den gerade unbesetzten Minderheitenquotenplatz der Nordlichter von Ulf Rottig und "Wo warst’n?"- Carsten. Allerdings schaffte es Stefan sich gleich bei seinem ersten Einsatz zu verletzen. Herzlichen Glückwunsch, das ist Teamrekord. Normalerweise brauchen wir zum kaputtspielen eines Mitstreiters etwas länger. Leider fehlem immer noch unsere beiden Rekonvaleszenten Tobi und Jan nach Bandscheiben- OP bzw. vor Schulter- OP. Hiermit wünschen wir euch baldige Genesung. Fehlt nur noch Hoffi, der sich für ein halbes Jahr nach Finnland zum Zwecke des Studiums (oder war es eine Entziehungskur ?) begeben hat. Zur Weihnachtszeit wird er ja zurückerwartet, falls er eine Mitfahrgelegenheit in einen lappländischen (oder läppischen ?) Rentierschlitten erwischt, der Lappen. So blieben uns für die ersten 8 Spiele 11 mehr oder weniger spielfähige Kämpfer, von denen immer mind. 10 körperlich anwesend waren. In Belzig erschienen wir, unserem hehren Saisonziel entsprechend, im eleganten, exquisiten Championsleagueoutfit. Der davon sichtlich beeindruckte Aufsteiger überlies uns, trotz gezügelter Leistung unserseits, respecktvoll die ersten beiden Sätze. In der nun aufkommenden Freude über den gelungenen Auftakt passten wir uns dem spielerisch bescheidenden, aber kämpferisch starkem Gegner immer mehr an und verdattelten zum Spielende (dachten wir zumindest) einen sicheren Vorsprung und damit den Satz. Davon erheblich irritiert schmissen wir den Vierten als Aufstiegsgeschenk an Belzig gleich noch hinterher. Im nun folgenden Entscheidungssatz brauchten wir eine Weile, um uns zu entscheiden, ob die letztjährige glorreiche Tiebreak-Bilanz ein saisonal begrenztes Phänomen war oder ein dauerhaftes Symbol der Kampfkraft und Nervenstärke der USV-Maschinerie. Das Letztere gefiel uns dann doch besser. Im Spiel gegen Glienicke begannen wir mit einer taktisch durchdachten, cleveren (sprich desolaten) Meisterleistung. Wir spielten einen Satz lang wehrloses Opfer und schläferten den Gegner ein (wenigstens zweistellig, puh!). In der Satzpause (Krisengipfel) holten wir eine große Tüte Kampfkraft aus der Balltasche, verteilten diese und bereiteten uns auf die Umsetzung unseres grandiosen Schlachtplans vor. Der siegessichere Gegner, verschreckt durch die unerwartete Gegenwehr, brach nun psychisch zusammen. Einer Naturkatastpophe gleich, verwüstete der geweckte Riese nun Glienicke, bei denen auch ihr Hauptangreifer (Hallo Jörn) keinen goldenen Tag erwischt hatte. In freudiger Erwartung des nun unvermeidlichen Sieges, ließen die Helden, sich ihre sozialpädagogische Verantwortung bewusst, Glienicke im 4. Satz noch etwas mitspielen.

Gegen die Sportfreunde begannen wir wie die Eimer. Besonders dem fleißigsten Punktesammler der Brandenburger, M. Heuck, hatten wir anfangs nichts entgegenzusetzen. So brachten wir nach vergeigtem 1.Satz unsere bärenstarke Geheimwaffe Matze "Ich messe das Feld aus" Rouvel zum Einsatz. Dieser ist glücklicherweise unempfindlich gegen jede Form alkoholischer und sexueller Korruption (oder wie ist Marcis eklatanter Formeinbruch zu erklären?). Trotz unseres groß aufspielenden Ex-Beach-Landesmeisters blieb es ein schwaches, aber ausgeglichenes Spiel. Wieder einmal musste der Tiebreak entscheiden. In diesem kämpften die SFB’ler verbissen um den Sieg. Dies muss man entschuldigen, da sie als Liganeuling wohl nicht informiert wurden, daß ihnen nach 2 verlorenen Sätzen gegen uns der Sieg nicht mehr zusteht. Naja, Fehlbarkeit ist menschlich. Beim 14:12 und den damit verbundenen 2 Matchbällen fingen sie ernsthaft an, sich 2 Pluspunkte in der Tabelle zu erhoffen. Welch blasphemischer Gedanke. Mit Gottes Händen, welche den Flug des Balles vom Zuspieler zum Angreifer aufhielten und gleichzeitig die Pfeife des Unparteiischen fest umschlossen, so das kein Ton sie verlassen konnte, wurde die Zerstörung des heiligen Tiebreak-Dogmas der Potsdamer gerade noch verhindert. Von dieser höheren Fügung geläutert, sich des Frevels bewusst werdend, zeigte sich der SFB-Sechser missioniert und opferte reumütig die Punkte. Von dieser wundersamen Auferstehung schwer beeindruckt, verzichtete unserer nächster Gegner sicherhaltshalber auf die Eintragung ihres Liberos. Denn führe uns nicht in Versuchung. Unabhängig dieses Fauxpas beherrschten wir Wusterhausen souverän. Aus nostalgischen Gründen ließen wir ihnen einen Satz zukommen. Wer will schon ehemalige USV II-Kämpen (der doppelte Thomas G.) weinen sehen. Der dritte Spieltag führte uns nach Schöneiche. Schöne Halle. Eine ordentliche, konzentrierte Leistung bescherte uns ein hochverdientes 3:0 gegen die junge, athletische Mannschaft des Brandenburgligaabsteigers. Auch Hohennauen hatte uns nichts entgegenzusetzen. Sätze zu 9 und zu 7 kamen einer Vernichtung gleich. Bleibt als Schönheitsfehler ein knapper aber extrem unnötiger Satzverlust durch Konzentrationsmängel und Komplettausfall des Außenangriffs (hab ich da eigentlich gespielt? Mmh, Mist). Lag vielleicht doch am Licht, der Luftfeuchte, der Sternenkonstelation oder sowas. Nun erwarteten wir mit Spannung das Gipfeltreffen mit Gransee. Schließlich hatten die etwas, was doch uns gehört. Wir wollten ja nicht viel, aber die Tabellenführung sollte es doch schonsein. Davor musste erstmal die gastgebende Mannschaft aus Wittstock bezwungen werden. Dies gelang in einen guten Spiel, auf eine stabile Annahme aufbauend und mit einem starken Dr. Ommel souverän. Unnötigerweise gaben wir dabei einen schon sicheren Satz als großzügigen Gastbeitrag ab. Unsere vordere Reihe mit Nico, Stefan und Andreas nahm sich in Zuversicht unserer Überlegenheit eine dreiminütige Auszeit, an die sich Wittstock unverständlicher Weise nicht gebunden fühlte. Irgedwie unfair. Leider kostete uns der Erfolg einen Spieler. Aber was willste von Norddeutschen erwarten. Einer kugelt sich den Daumen aus. Der zweite verpennt ein Spiel und vergisst dann die Kollegen. Naja. Das Spiel gegen die SG erfüllte alles, was es versprach. Großer Sport, Spannung, Dramatik und aufkochende Emotionen. Dank auch dem Wittstocker Schiedsgericht, das dieses heiße Match gut und ausgeglichen, wenn auch nicht fehlerfrei, über die Bühne brachte. Im ersten Satz brachten uns nach starkem Beginn einige Ungenauigkeiten in der ansonsten guten Annahme und Angriffsfehler von Marte und Tom noch in Bedrängnis. Doch mit unnachahmlicher Nervenstärke und Björn, der auch mit Bolzen in der Hose ein As aufschlagen kann, retteten wir uns den Durchgang. Im 2.Satz leisteten wir uns gegen den immer noch stabilen, starken Gegner zu viele Fehler in allen Bereichen. So brachten wir als taktischen Schachzug unseren, schon im ersten Spiel sehr starken, Marci für Tom, der im Angriff einfach schlecht und im Block sehr unglücklich agierend war. Allerdings wäre das Blockprädikat "unglücklich" für einige Andere schon ein richtiger Qualitätssprung. Marcis Einwechslung brachte im 3.Satz noch nicht die erhoffte Wirkung. Fehlerhaft, ratlos, hilflos, verzweifelt, ja panisch präsentierte sich der USV. Der Satz war, wie sage ich es lyrisch? Einfach Scheiße. Georg schoss in seiner emotionalen Erregung (Frust) etwas über das Ziel hinaus. Sorry René. Wird pädagogisch ausgewertet und soll nicht wieder vorkommen. Der 4.Satz entwickelte sich zum Krimi. Nach anfänglicher Verunsicherung aufgrund des irreal wirkenden Satzzwischenstandes von 1:2 fingen wir uns, und holten zur Satzmitte einen Vierpunktrückstand auf. Im Gegensatz zu Gransee wußten wir, daß uns der Satzausgleich den Sieg beschert. Die Hereinnahme Marcis erwies sich immer mehr als weise Entscheidung. Nach nochmaligen leichtem Rückstand demonstrierte uns Marte eindrucksvoll, warum er auch in der Regionalliga blocken durfte und brachte uns mit 3 klasse Aktionen in Führung. Georg machte auch fleißig Punkte und insgesamt ein gutes Spiel, auch wenn das nicht alle so sahen. Spieler, die besser waren oder sind habe ich auch entdeckt. Wenn auch mit einigem Suchen. So z.B. Tom oder Gransees Frank S., wenn auch schon 200 Jahre her. Leider. Oder phasenweise unser Basti “Parkett, ick hör dir knacksen”, der zeigte, wie ein richtiger Hinterfeldangriff aussehen kann. So wurde mit großem Kampf der Satz und damit das Spiel gedreht. Der Tiebreak ? Naja, halt wie immer. Rekord knapp verpasst und nur zu 6 gewonnen. Aber wir arbeiten dran. Jetzt, da die richtige Mannschaft Tabellenführer ist (denn WIR sind die Guten), hoffe ich auf eine erfolgreiche und konstante Restsaison, Leistungssteigerung von Big and Little T (alle anderen natürlich auch) und sehr viel Spaß. In dem Sinne Musieg h... , auf keinen Fall Sibirien (is ja auch fast schon Winter), denn wir wollen den totalen Sieg.

Der Chef

5. Spieltag (SV Glienicke, SG Einheit Belzig):

Die Marschrichtung war vorgegeben und Tom stellte noch einmal kategorisch fest: „Wenn Glienicke spielen will, dann können sie das im Training machen, aber nicht hier.“ Mit der entsprechend gnadenlosen Vernichtungsbereitschaft gingen wir das erste Spiel an. Als es nach acht gespielten Punkten bereits 7:1 für den USV stand, machte sich auf glienicker Seite Ernüchterung breit (ein Spiel- und Zustand, der für andere Mannschaften schon fast Gewohnheit ist), was sich im Laufe des Satzes jedoch ändern sollte – aus Ernüchterung wurde Resignation. Obwohl es Glienicke noch gelang, sich in den zweistelligen Bereich zu retten, kam das Ergebnis von 25:14 einer Deklassierung gleich. Im zweiten Satz dauerte es etwas länger, bis die etatmäßige potsdamer Dominanz hergestellt war. Da sich Glienicke streckenweise weigerte, sich durch das Spielelement Annahme an unserer Trainingseinheit zu beteiligen, wurde die Euphorie zu einem monotonem Dauerzustand. Es machte sich eine gewisse Langeweile breit. Da man nach dem zweiten Satz, der ebenfalls 25:14 endete, den Eindruck bekam, als würde sich der USV an einer abstiegsgefährdeten Landesklassemannschaft weiden, geriet die Mannschaft in einem moralischen Zwiespalt. Plötzlich wurde der USV von einem (überflüssigen) Gefühl ergriffen, daß er lange nicht erlebt hatte – Mitleid für dieses hilflose Häufchen Elend machte sich breit. Es dauerte eine ganze Weile, bis der USV zu der Überzeugung gelangte, daß derartige altruistischen Tendenzen im nackten Kampf ums Überleben nur hinderlich sind. Im Nachhinein war es vielleicht ein wenig fies, Glienicke den ganzen Satz über in dem Glauben zu lassen, hier doch noch einen Blumentopf gewinnen zu können ... aber so sind wir halt. Mit 28:26 wurde dem Leiden Glienickes ein tierfreundliches, weil nahezu schmerzloses, Ende bereitet.

Gegenüber dem ersten Spiel wurde die Mannschaft nun auf vier Positionen verändert. Agierte Glienicke gegen den USV schlichtweg hilflos, so war Belzig vollkommen überfordert – ist das eigentlich ein qualitativer Unterschied? Die Annahme von Belzig war nicht wirklich geeignet, dem USV ein adäquater Gegner zu sein, so daß das Spiel zu einer gemütlichen Trainingseinheit avancierte. In der einsetzenden, aber kaum vermeidbaren Lethargie geschah etwas so Unerwartetes, daß es unbedingt erwähnt werden muß – Matze Rouvel machte einen Angriffsfehler (wir dachten immer, bevor das geschieht, würde uns der Himmel auf den Kopf fallen – Gott sei Dank, er ist auch nur ein Gott). Stefan schoß derweil mit seinen Aufgaben die Unterarme der gegnerischen Annahmespieler blutig (einige Ergänzungsspieler wollen sogar offene Brüche erkannt haben). Mit 25:18, 25:18 und 25:12 endete dieser sehr unterhaltsame Nachmittag.

Zum Schluß möchte ich gerne nochmal ein Zitat bemühen, daß ich auf einer einschlägig bekannten Internetseite gefunden habe: „Diese ‚Schlacht’ ging an die Potsdamer, der ‚Krieg’ ... ist für die SG aber noch längst nicht verloren.“ ... noch nicht, aber bald (zumindest dann, wenn man sich auf Nebenkriegsschauplätzen aufreibt: “Wusterhausen putzt Lindow”).

6.Spieltag (Brandenburg, Wusterhausen):

Brandenburg ist quasi der qualitativ minderwertigere Teil der brandenburgischen Jugendauswahlspieler, die im waldstädter Kader aufgrund spielerischer Defizite keine Berücksichtigung für höhere Aufgaben fanden – in Anbetracht ihrer partiellen beelitz’schen Vergangenheit auch als „Rudis Resterampe“ bekannt. Daß sie im jugendlichen Größenwahn einem leichten Realitätsverlust anheim fielen, indem sie, gerade in die Landesliga aufgestiegen, an einen Durchmarsch glaubten, mag auf neurale Störungen und die damit verbundene Insuffizienz kognitiver Prozesse zurückzuführen sein – aber keine Sorge: „Die Natur findet einen Weg.“ Leider scheint die Natur noch am Grübeln zu sein. Die in Abstinenz und Keuschheit lebende Glaubensgemeinschaft des USV konnte sich diesen Samstag in Brandenburg vor Ort davon überzeugen, welch schlimme neurale Schäden durch exzessive Ausschweifungen im Jugendalter angerichtet werden können, denn Brandenburg glaubte noch immer, daß sie dem Besten der Liga gewachsen wären. Daß es Brandenburg letztlich doch vergönnt war, sich nach dem Spiel bei einer gepflegten „Assi-Hopse“ gesellschaftlich noch weiter zu erniedrigen, war allerdings ganz allein die Schuld von Tom. Nicht daß Tom schlecht gespielt hatte, ganz im Gegenteil. Vielmehr lag es an den langsam in ihm hervorspießenden Vatergefühlen, aber von vorn. Im ersten Satz brauchte der USV ein wenig zu lange, um langsam ins Spiel zu finden, was einen knappen 25:23 Satzverlust nach sich zog. Davon unbeeindruckt, spielte der designierte Herbstmeister nun sein gewohntes Repertoir locker herunter und von jetzt auf gleich war Brandenburg spielerisch von der Bildfläche verschwunden. So sehr wir auch suchten, wir konnten sie einfach nicht finden. Entsprechend laut wurde es in der Auszeit beim Gegner. Als wir aufs Feld zurückkamen, sagte ich zu Matze: „Du schau mal, der Zuspieler von Brandenburg hat ja ganz rote Augen, ich glaube, der weint gleich.“ Wie ein aufgelöstes Häufchen Elend stand er im Läufer sechs und rang um Fassung. Das hatten wir nicht gewollt – ehrlich. Gut, wir sind manchmal schon fies, aber wir wollen doch niemandem weh tun und schon gar nicht zum Weinen bringen. Wie ein Lauffeuer sprach es sich herum, und als ich Tom in der Satzpause darauf aufmerksam machte, wurde er ganz betroffen. Die Vatergefühle hatten ihn übermannt. Dann trat er zu uns heran und meinte, er könne es nicht ertragen, Kinder weinen zu sehen und wir sollten doch Mitleid haben, immerhin sei doch schon fast Weihnachten. Also faßten wir uns ein Herz und gaben uns einen Ruck – aber das war gar nicht so einfach. Als es zum Ende des Satzes wieder knapp wurde, beschlossen wir kurzerhand, um allen Mißverständnissen vorzubeugen, einfach die Annahme zu verweigern, und siehe da, es funktionierte. Wie schwierig es ist, auf unterstem Niveau zu spielen, nur damit der Gegner eine Chance hat, zeigte sich im vierten Satz, gegen dessen Gewinn wir uns überhaupt nicht wehren konnten, obwohl wir sogar die halbe Mannschaft auswechselten. Da Brandenburg in dieser Phase spielerisch wie eine zusammengewürftelte Hausmeistertruppe agierte, diskutierten sie umso beherzter mit dem armen wusterhausener Schiedsrichter, der an den latenten technischen Defiziten im brandenburger Spiel ja nun keinerlei Schuld hatte. Immer wieder erwehrte er sich tapfer des heranstürmenden Spielführers, der natürlich alles ganz anders gesehen hatte. Nun waren wir in einer Zwickmühle: sollten wir zugunsten den brandenburgischen Jugendarbeit unser Dogma, unsere heiligste Regel aufgeben, sollten wir tatsächlich den Tiebreak abgeben. Lange wurde darüber beraten, zu Pro und Contra debattiert, doch letztlich siegte der „gute Mensch“ in uns. Mit Müh’ und Not gelang es uns, knapp mit 17:15 zu verlieren. Das war die wahre USV Weihnachtsgeschichte, und daß Großmut und Güte vom Weihnachtsmann belohnt werden, wußten wir spätestens, als die Nachricht von der (erneuten) lindower Niederlage die gespaltenen Seelen unserer Recken erreichte. Das Spiel gegen Wusterhausen war eher lahm. Der USV spielte sein lockeres Trainingspensum herunter und wartete auf die Fehler des Gegners, die in einer hochfrequenten Periodisierung Einzug hielten. Als Wusterhausen nichts mehr einfiel, mußte Plan B her – physische Dezimierung. Leider erwischte es Matze Rouvel, der mit einem lauten Fluchen kundtat, daß er ausgewechselt werden müsse. Trotz des sichtlichen Schocks auf Seiten des USV, gewannen wir diesen Satz ganz sicher. Daß der nächste knapp an Wusterhausen ging, mag entweder an den Nachwirkungen des „Matze-Schocks“ liegen, quasi eine posttraumatische Reaktion, oder auf Mängel in der Konzentration zurückzuführen sein – oder beides.

Fazit dieses Spieltages: Frühweihnachtliche Bescherung für ein paar Kinder (gute Taten für diese Saison also erfüllt) und die Verfolger trotzdem auf Distanz gehalten. Ob ich jetzt noch was zum Abend schreibe ... hmm, lieber nicht, sonst müßte ich die Seite zensieren oder in Erfüllung des Jugendschutzgesetzes für Minderjährige sperren, und da ist mir der Aufwand zu Grohs. Wie mir von verschiedenen Seiten zugetragen wurde, vertreten einige Häretiker konträre Ansichten zu den von der USV-Kirche zum Dogma erklärten Darstellungen der Ereignisse in Brandenburg - um nicht zu sagen, daß einige SfB’ler seitdem an Bluthochdruck leiden (soll auf Dauer ziemlich ungesund sein). Nun, meine lieben SfB’ler, ihr habt die zwei Punkte (seid froh und glücklich darüber), und wir haben unseren Spaß (auf eure Kosten) ... umsonst ist nichtmal der Tod.

7. Spieltag (Schöneiche, Hohennauen):

Ein langweiliger und ereignisloser Spieltag, zu dem man eigentlich kaum mehr sagen kann, als daß man mit einem minimalen Aufwand zwei lockere 3:0 eingefahren hatte. Da sich der USV vom Gegner nicht wirklich gefordert sah, genügten zwei mäßige Spiele, bei denen die Mannschaft kaum mehr als 70% ihrer Leistung abrufen mußte.

8. Spieltag (SG Gransee-Lindow, VSV Wittstock):

An diesem Spieltag sollte eine erste Vorentscheidung fallen und die SG Gransee-Lindow als potentieller Verfolger im Titelrennen endgültig distanziert werden. Nach der ersten Begegnung in Wittstock, wo außer der Luft noch einiges andere brannte, versprach diese Spiel ein emotionsgeladener Schlagabtausch zu werden. Vor einer Rekordkulisse in der fast ausverkauften Arena zu Golm begann die Mannschaft des USV sehr engagiert und kampfstark, und ging schnell mit 11:4 in Führung. Ein eindrucksvoller Beleg für die Potsdamer Kampfkraft: Lindow war es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelungen, auch nur einen Ball direkt im Feld der Potsdamer zu versenken. Marci erwies sich in dieser Phase als echter Punktegarant und spielte mit einer für den Gegner erschreckenden Souveränität sein volles Repertoir aus. Noch bevor der Satz richtig begonnen hatte, war er schon entschieden. Doch der USV begnügte sich nicht mit dem sicheren Satzgewinn, sondern war stets bemüht, den Gegner, der bisher kein Bein auf den Boden gebracht hatte, trotz der souveränen Führung nicht ins Spiel kommen zu lassen. Der erste Satz ging verdient mit 25:17 an den USV. Der zweite Satz blieb lange Zeit relativ ausgeglichen. Der USV lag zwar beständig mit ein oder zwei Punkten in Front und hatte das Spiel auch sonst im Griff, der entscheidende Antritt kam aber erst in der Mitte des Satzes, als man auf 18:13 und unmittelbar darauf sogar 22:14 davonzog. Da es der Gegner nicht verstand, über seine Mittelangreifer ernsthaften Druck zu entwickeln, und auch im Gegenzug nicht in der Lage war, den unseren einen effektiven Block auf dieser Position entgegenzustellen, konnte der USV dank seiner stabilen und sicheren Annahme um seinen wiedereinmal überragenden Libero Sgt. Lightenhero immer wieder durch die Mitte fast ungehindert zum Erfolg kommen – was Nico vollkommen zurecht bis zur Vergasung praktizierte. Auch dieser zweite Satz ging mit 25:17 an den Gastgeber. Auch im dritten Satz gerieten die Gäste schnell wieder in die Hinterhand, als der USV mit 7:2 davonzog und Lindow langsam begann, zu resignieren. Der Gegner, der vor allem in der Annahme erhebliche Schwächen offenbarte, war kaum in der Lage ein gefährliches Angriffsspiel auzuziehen. Auch in Feldabwehr und der Blockarbeit erwies sich der Gastgeber aus Potsdam an diesem Tage als mindestens eine Liga zu hoch. Die logische Konsequenz war eine klare 3:0 Abfuhr für die SG Lindow-Gransee, die dem USV Potsdam an diesem Tage zu keiner Zeit des Spiels gewachsen war. Zu souverän und geschlossen agierte der designierte Aufsteiger und zeigte einmal mehr in aller Deutlichlichkeit seine Überlegenheit. Freude auf der einen, Resignation und Ratlosigkeit auf der anderen Seite - gegen einen solchen USV sind die Lindower machtlos. Das Spiel gegen Wittstock wurde das erwartet schwere. Es war ein sehr verkrampftes Spiel, das für Volleyballästheten eher ungenießbar war. Mangelnde Konzentration führte zu diversen vermeidbaren Fehlern, die das ganze Spiel sehr zerfahren wirken ließen. Nur knapp konnte der USV den ersten Satz mit 25:23 für sich entscheiden. Als man sich Mitte des zweiten Satzes durch das Sapielelement Block am Geschehen beteiligte, erhielt das Spiel des USV die nötige Stabilität, so daß man zu einem standesgemäßen 25:17 kam. Doch leider war dies nur ein kleines Zwischenhoch, denn im dritten Satz verfiel man wieder in die alte Lethargie, dennoch stand am Ende mit einem 25:22 ein sicherer 3:0 Sieg zu Buche. Vor allem den Mittelblockern (und entsprechend auch dem Zuspieler) war es in diesem Spiel zu verdanken, daß es nicht schlimmer kam. Besonders Björn, der seiner souveränen Leistung am Netz noch eine überragende Feldabwehr folgen ließ, war eine sichere St(uetze).

9. Spieltag (SV Glienicke, SG Einheit Belzig):

An diesem Samstag begannen die „Arroganten“ USV’ler aus Potsdam ihr Abschiedstournee durch die Landesliga Nord (Karten für restlichen Galavorstellungen in Wusterhausen, Rathenow und Lindow sind noch zu haben). In einer offiziellen Feierstunde bedankte sich der SV Glienicke zunächst für die schöne Saison und überreichte den Gästen von der Havel einen selbstgebackenen Kirschkuchen – ich bin schon gespannt, was sich die anderen Mannschaften für uns einfallen lassen.

Im ersten Satz wollten wir Glienicke eigentlich davon überzeugen, von vornherein auf etwaige Gegenwehr zu verzichten, um das Unvermeidliche nicht unnötig herauszuzögern, daß man dazu aber so etwas wie eine Annahme braucht und ein gewisses Grundniveau an volleyballerischen Fertigkeiten an den Tag legen muß, war uns zu diesem Zeitpunkt etwas fremd. Der Satzverlust war eine nicht zu verhindernde Konsequenz unserer schwachen Leistung, aber wir gelobten Besserung. Im zweiten Satz nahmen wir eine kleine taktische Veränderung vor. Marci, der bis dato der fleißigste Punktesammler für Glienicke war, wurde von Tom auf die Bank verfrachtet und mit einer FHM ruhig gestellt. Während sich Marci nun sabbernd und geifernd auf die wesentlichen Aspekte des Lebens konzentrierte, waren die anderen bestrebt, das kleine Mißgeschick des ersten Satzes zu egalisieren, was mit 25:15 recht eindrucksvoll gelang. Die zahlreichen Zuschauer, die nach dem ersten Satz noch an eine kleine Sensation geglaubt hatten, wurden sehr schnell wieder mit den realistischen Tatsachen konfrontiert und spätestens nach dem Ende des dritten Satzes war auch dem letzten Optimisten die Hoffnung aus den Gesichtszügen geglitten. Jetzt hatte der USV das Spiel endgültig im Griff und war auch nicht mehr bereit, sich dieses aus der Hand nehmen zu lassen.

Das Spiel gegen Belzig wurde dann von nahezu allen als lästige Pflichtaufgabe empfunden, so daß Tom in der Satzpause meinte: „Tut wenigstens so, als ob ihr das hier freiwillig macht.“ Belzig stellte einmal mehr unter Beweis, warum es den aktuellen Tabellenplatz innehatte und der USV langweilte sich fast zu Tode. Zur allgemeinen Motivation begann der MfMP dann eine Strichliste zu führen, in der penibel genau vermerkt wurde, wer wieviele Punkte gemacht hatte – deprimierend, daß der Gegner durch eigene Fehler wesentlich mehr Punkte beisteuerte, als die beiden besten USV Punktesammler zusammmen.

Testspiel gegen WSG Waldstadt I:

Während den Waldstädtern an diesem Abend eindrucksvoll demonstriert wurde, warum es sich um den Verbleib in der Regionalliga zu kämpfen lohnt, wurde uns offenbar, welche vakanten spielerischen Potentiale wir für unser großes Ziel, einmal in der Regionalliga um den Klassenerhalt kämpfen zu dürfen, noch ausschöpfen müssen. Zunächst durften sich unsere Gäste aber von der liebenswürdigen Freundlichkeit unseres Hallenpersonals überzeugen ... man sollte den Gastmannschaften eine Woche im Voraus die Hallenordnung und andere sachdienliche Hinweise zukommen lassen, um dem USV eine Klage wegen psychischer Spätfolgen zu ersparen.

Der erste Satz wurde gleich eine ziemlich enge Angelegenheit, obwohl ich bis heute nicht wirklich verstanden habe, warum wir diesen gewonnen haben. Der katzenartigen Augenreflexen unserer Feldabwehr nach zu urteilen, befand sich diese noch in der R.E.M.-Phase und unsere fragmentarische Blockarbeit war auch nicht wirklich geeignet, unter den gegnerischen Angreifern Angst und Schrecken zu verbreiten, zumal sich das meiste ohnehin eine Etage über uns abspielte. Nachdem bei Waldstadt jedoch latente Mängel im Spielelement Annahme auftraten, gelang es uns mit gezielten Aufgaben – Ball anwerfen, volle Kanne daufhauen und hoffen, daß was bei rauskommt – den Gegner entscheidend unter Druck zu setzen und ihn am Ende souverän mit 25:23 aus der Halle zu fegen. Im zweiten Satz reduzierte sich unsere Bereitschaft, am Spiel teilzunehmen, auf physische Anwesenheit. Die beste Annahme der Landesliga Nord beschäftigte sich mit der Ausstellung eines Armutszeugnisses und die vom USV erzielten Angriffspunkte ließen sich an einer Hand abzählen ... wie sind wir eigentlich noch zu 14 Punkten gekommen? Der dritte Satz begann zum Glück wieder bei 0:0, das Spiel des Gastgebers wurde aber nur bedingt besser. Zumindest gelang es uns Mitte des Satzes unseren ersten Angriffspunkt über die Mitte zu erzielen. Während sich der medizinische Zustand unsere Annahme von temporärem Koma zu Querschnittslähmung verbesserte, gab sich unsere Feldabwehr weiterhin der Lächerlichkeit preis. So demonstrierte Georg technisch eindrucksvoll, daß er beim Baggern noch behinderter ausshen kann als Marte. Immerhin gelang es uns, eine Punktzahl von 21 zu erstümpern, was zeigte, daß sich der Gegner solidarisch unserem Spielniveau anpaßte (kann man eigentlich noch von Niveau sprechen?). Der vierte Satz ist eigentlich keiner Erwähnung wert, nur soviel: es kam danach zum Tiebreak (da sieht man mal, wie unberechenbar Logik sein kann). Obwohl die Tiebreak-Künstler aus Golm noch mit einem 8:6 Rückstand in den Seitenwechsel gingen, demonstrierten sie eindrucksvoll, warum sie in diesem Metier die unangefochtenen Dominatoren sind. Latente Annahmeprobleme auf waldstädter Seite wurden sofort gnadenlos augenutzt und so schob sich der USV auf 11:8 vorbei. In dieser Phase zeigte der designierte Brandenburgligaaufsteiger einmal mehr, daß er keine Nerven hat und in den entscheidenden Situationen auf eine Routine zurückgreifen kann, die es ihm erlaubt, selbst Regionalliga-Spitzenmannschaften wie den TSC im fünften Satz auseinanderzunehmen. Es ist also nicht überraschend, daß der USV letztlich klar mit 15:12 im Tiebreak die Oberhand behielt.

10. Spieltag (Wusterhausen, Brandenburg):

Das Spiel gegen Wusterhausen war für die Potsdamer bereits 3:0 gewonnen, noch bevor es angepfiffen wurde ... zumindest in den Köpfen der USV Spieler, die darin eher eine lästige Pflichtaufgabe sahen und wenig Bereitschaft zeigten, ein spielerisches Feuerwerk zu zünden. Bezeichnend, daß es Wusterhausen im dritten Satz nicht gelang, aus einem 9:3 Vorsprung Kapital zu schlagen. Der USV war jederzeit in der Lage, das Tempo zu forcieren und das Heft des Handelns wieder in die Hand zu nehmen. Der einzige Höhepunkt war die von den Zuschauern frenetisch bejubelte Einwechselung von Prinz, der nahtlos an seine Trainingsleistungen beim USV anzuknüpfen wußte. So war es kaum verwunderlich, daß am Ende ein sicherer, aber wenig rühmlicher 3:0 Sieg verbucht werden konnte. Da die Brandenburger für den Bericht vom letzten gemeinsamen Spieltag in etwa soviel Verständnis aufbrachten, wie die islamische Welt für die Karrikaturen des Propheten Mohammed, lag ein gewisser Hauch von Antipathie über dieser Begegnung. Dabei ließen die Reaktionen, die uns seinerzeit erreichten, auf kognitive Reserven in der partiellen Differenzierung terminologischen Aspekte schließen ... respektive, um es für „Sportfreunde“ mit linguistischen Defiziten verständlich zu formulieren: Dinge, die man nicht versteht, sollte man besser nicht kommentieren, da man Gefahr läuft, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Das Verhältnis zu Brandenburg seither also von einer Sympathie geprägt, wie sie nur die radikalislamische Hamas gegenüber Israel aufzubringen vermochte. Im ersten Satz spielten die Potsdamer mit ihrem Gegner aus Brandenburg, wie ein noch nicht der analen Phase entwachsenes Kind mit seinen Exkrementen, und bei Brandenburg war so langsam die Kacke am dampfen. Mit unserem souveränen 25:18 Sieg zeigten wir den Brandenburgern deutlich ihre Grenzen auf. In der nicht ganz unberechtigten Hoffnung, Brandenburg, das ja schon gegen Wusterhausen sang und klanglos untergegangen war, würde sich nun allmählich selbst zerfleischen, gingen wir im zweiten Satz etwas fahrlässig mit unseren Chancen um, so daß wir dem SfB damit zum zweiten (und letzten) Satzerfolg an diesem Tage verhalfen. Die Taktik für den dritten Satz war relativ einfach. In Anbetracht der Eigenfehlerrate unseres Gegners sollte es nach mathematischen Gesichtspunkten ausreichen, den Ball einfach nur beim Gegner abzuliefern ... der Punktgewinn für Potsdam würde sich dann fast von selbst einstellen. Nicht daß die Heroen aus Golm eine glanzvolle Partie ablieferten, ganz im Gegenteil, aber die Leistung reichte allemal, um auch den dritten Durchgang sicher zu gewinnen (und das, obwohl Tom streckenweise den Angriff völlig verweigerte). Nach dem Verlust des dritten Satzes sank die brandenburger Frustrationstoleranz rapide ab, worunter vor allem der Schiedsrichter zu leiden hatte. Die Bemerkung eines Brandenburgers beim Seitenwechsel: „Mit der Mannschaft kann man keinen Blumentopf gewinnen“ , war ein deutliches Signal fortschreitender Resignation, und ehrlich gesagt, wären sie an diesem Tag mit einem Blumentopf noch gut bedient gewesen. Inzwischen war die Situation ähnlich wie im August 1945, die Japaner aus Brandenburg lagen bereits am Boden, als wir im vierten Satz doch noch unsere Atombombe zündeten. Mit ungeheurer Wucht traf der Angriff unserer Vernichtungswaffe den auf der Hälfte des Feldes herumstehenden Brandenburger und bereitete ihm ein kurzes, aber schmerzvolles Ende. Fazit des Spieltags: Vier sichere Punkte eingefahren und ambitionierte Perspektivspieler desillusiniert. Aus den brandenburgischen Durchmarschaspiranten wurden an diesem Tage Durchreichaspiranten.

11.Spieltag (SV Hohennauen, TSGL Schöneiche II):

Das Babylonische Exil des USV Potsdam II, der von Gott auserwählten Mannschaft, gehörte seit diesem Samstag der Vergangenheit an ... die Brandeburgliga ist damit um eine zweifelhafte Attraktion reicher. Den Heroen von der Havel fehlten lediglich drei Sätze, um den Aufstieg auch rechnerisch klar zu machen. “Es spricht nichts dagegen, diese drei Sätze gleich im ersten Spiel zu holen”, war die klare Ansage des größten aller Bestäuber. Eine mäßige Leistung genügte dem Tabellenführer, um die ersatzgeschwächten Hohennauener standesgemäß mit 3:0 vom Feld zu schicken. Leichte Übermüdungserscheinungen bei einigen Annahmespielern gestalteten den Spielaufbau streckenweise recht schwierig, aber der überlegene Angriff der Potsdamer ließ sich dadurch wenig beirren. Letztlich war es das stark von Eigenfehlern durchsetzte Spiel des Gastgebers, das dem USV einen angenehmen Vormittag bereitete, auch wenn einige Angreifer immer wieder fluchend zur Aufgabe rotierten, da sie aufgrund des Fehlaufgabenfestivals von Hohennauen wiedereinmal keinen Paß gesehen hatten. Das sich anschließende, fünf Sätze dauernde Kellerduell ließ sich mit dem 3:0 Sieg im Rücken zwar leichter ertragen, aber wirklich schön anzusehen war es nicht. Letztlich behielt Schöneiche knapp die Oberhand. Mit dem guten Vorsatz, im Abstiegskampf neutral zu bleiben und keinem der Aspiranten auf die Landesklasse zu Punkten zu verhelfen, peilten wir nun einen Sieg gegen Schöneiche II an. Das durfte ersteinmal der “Kindergarten” in Angriff nehmen. Schöneiche hatte während der ersten beiden Sätze aber auch gar nichts zu melden. Unsere Mittelangreifer wurden aufgrund des schwachen gegnerischen Mittelblocks zu unseren Hauptangreifern und schossen die schöneicher Hintermannschaft nach Lust und Laune zusammen. Zurück blieben nur ratlose Gesichter ob dieser spielerischen Übermacht. Sogar Marte, der sich am Donnerstag mit überragender Pokerleistung ein Anrecht auf die Annahme-Außen-Position verschafft hatte, wußte durchaus zu überzeugen. Warum wir den dritten Satz abgegeben haben, wußte am Ende keiner mehr so genau. Letztlich war auch dieser 3:1 Sieg ungefährdet.

Es ist irgendwie deprimierend, schlecht zu spielen, und trotzdem ganz locker zu gewinnen. Gott sei Dank hat dieses niveaulose Gemurmel endlich ein Ende.